Vom Winter zum Frühling 🌷
Die Übergangszeit ist hier – eine Zeit um neue Ideen zu empfangen, das Alte loszulassen und sich auf den Frühling vorzubereiten.
- Imbolc (auch: Imbolg oder Omlec) ist eines der acht keltischen Jahreskreisfeste
- 1.- 2. Februar (rund um den ersten Neumond oder zweiten Vollmond)
- Das Wort „Imbolc“ bedeutet „im Bauch“, bezugnehmend auf die Schafe, die bereits zu Jahresbeginn tragend sind. Mit der Geburt der ersten Lämmchen wurde traditionell der Frühling eingeläutet.
- Das Fest ist der Göttin Brigid, die „Helle“, „Strahlende“ gewidmet. Sie schenkt Licht und Wärme – Inspiration und Tatendrang.
- Die Natur erwacht langsam aus dem Winterschlaf. Nach und nach macht sich die Pflanzen- und Tierwelt bereit für ein neues, blühendes, fruchtbares Jahr.
Wiederkehrendes Licht
In der Zeit von Imbolc werden die Tage länger, heller und wärmer. Die Sonnenstrahlen wärmen sanft unsere Haut. Die Samen beginnen im Boden zu keimen. Die ersten Schneeglöckchen lassen sich blicken. Eine sanfte Bewegung ist zu spüren, wie ein Bauchkribbeln bevor es tatsächlich losgeht. Nach einer ausgiebigen Ruhe- und Rückzugphase wird es Zeit zu erwachen. In der Luft liegt die elektrisierende Energie des Neubeginns. Wir stehen am Anfang eines neuen Zyklus.
Die Bedeutung der Jahreskreisfeste heute
Worin liegt das Wertvolle dieser uralten Traditionen?
(Disclaimer: Ich bin nicht generell dafür, Traditionen oder Brauchtümer einfach zu übernehmen, ohne zu hinterfragen, ohne den Sinn zu verstehen. Mir ist wichtig, die Bedeutung ins Heute zu bringen. Wir Menschen verändern uns, entwickeln uns weiter und manchmal bedeutet das, Traditionen gehen zu lassen oder neu zu interpretieren. Zu hinterfragen, warum mache ich das und die Antwort sollte tiefer gehen als „weil es gerade alle so machen“ oder „weil es schon immer so war“.)
Für mich liegt die Faszination der Jahreskreisfeste, in das Gefühl der Verbundenheit mit dem großen Ganzen, Mystischen, Unerklärlichen einzutauchen. Die Natur lebt uns einen wiederkehrenden Rhythmus vor. Einen verlässlichen Zyklus, an dem sich Muttererde seit Jahrtausenden hält. Wir Menschen dürfen uns eingliedern. Im Zusammenspiel der Lebewesen ist ein einziger Gedanke, ein einziger Körper, eine einzige Existenz wichtig und unwichtig zugleich. Dieser Gedanke gibt dir die Möglichkeit, raus zu zoomen. Aus der Vogelperspektive siehst du, wie alles ineinandergreift. Wie ein Rad, das sich immer weiterdreht. Wir alle dürfen Teil davon sein. Wir dürfen staunen, wandeln und uns einbringen.
Die Sichtweise auf das große Ganze, auf das immer Wiederkehrende, kann gleichzeitig Trost und Inspiration sein. Kann dir Sicherheit geben in einer Welt, die sich so stark zu verändern scheint und doch irgendwie immer gleichbleibt. Und sie ist dein Motivator, damit auch du dich weiter bewegst und weiter kreierst.
Imbolc – dein Potenzial erwecken
Stelle dir vor, wie die Natur das Licht nutzt, um den Boden zu wärmen und neue Samen wachsen zu lassen. Diese Qualität können auch wir Menschen nutzen. Es ist Zeit, das Potenzial, das in dir schlummert, wieder sanft aufzuwecken, damit es im Frühling wachsen und über den Sommer gedeihen kann.
Es gibt verschiedenste Rituale, um Reinigung, die Vertreibung des Winters oder das willkommen heißen des Lichts zu feiern. Räuchern, lautes Trommeln, Kerzen weihen – was fühlt sich für dich stimmig an? Was unterstützt dich, um die Qualität der Jahreszeit in deinem Alltag wahrzunehmen?
Erzwinge keine Rituale, die sich nicht stimmig anfühlen. Vielleicht machst du einfach das nächste Mal eine kurze Pause, wenn du im Freien bist. Nimmst ein paar bewusste Atemzüge. Drehst dich Richtung Sonne und lässt dich wärmen. Bringst ein paar Frühlingsblumen in dein Zimmer. Oder du drehst ein lautes Lied auf, tanzt und schüttelst dein Winterfell ab.
„Ich verbinde mich mit meiner inneren Weisheit und Kraft“
Wenn du noch tiefer eintauchen möchtest:
Hier habe ich ein paar Inspirationen für eine Yogapraxis und Reflexionsfragen, um dich gemeinsam mit dem Frühling neu zu orientieren.
Yogapraxis:
Reinigung und Loslassen:
- sanfte Drehungen: Drehsitz, Thread the Needle (Urdhva Mukha Pasasana)
- Shake it off: intuitive Bewegung mit Musik z.B.: Aria – Om Asato; Ma Sadgamya – Eastern Sun
Boden bereiten und Erdung:
- Tadasana, Stuhl (Utkatasna), Krieger 1, Savasana
Licht willkommen heißen:
- Rückbeugen und Herz öffnen: Krieger 1 mit Kaktusarmen/gebundenen Armen, Kleine Kobra Flow, Salabhasana
Verbindung mit innerer Weisheit und Kraft:
- Lichtmeditation (visualisiere im Rhythmus der Atmung, wie sich das Licht vom Herzraum auf den gesamten Körper ausbreiten)
Fragen zur Reflexion:
Denke daran: Alles was du brauchst ist bereits in dir. Der Samen oder auch das Licht/ die Flamme leuchtet immer in dir und ist bereit sich zu entfalten und auszubreiten.
Reinigung und Loslassen:
- Was kann ich mit meinem Winterfell abschütteln?
- Wovon kann ich mich gleich zu Beginn lösen?
Boden bereiten:
- Wofür möchte ich mehr Raum in meinem Leben schaffen?
Licht willkommen heißen:
- Welche Ideen sind in mir?
- Was möchte sich zeigen?
Wegweiser für Klarheit:
- Wohin soll mein Weg führen?
- Welche Früchte möchte ich ernten?