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Atme aus – lasse *einfach* los

07.03.20250

Loslassen – ein Thema, das so abgedroschen klingt. Fast alltäglich, ohne großes Nachdenken, hören wir es in jeder Yogastunde: Ausatmen und loslassen – fertig! Doch was genau sollen wir eigentlich loslassen? Und wie? Und was bleibt dann übrig?

Sobald wir uns wirklich damit beschäftigen, tauchen hunderte Fragen auf. Also nix mehr mit einfach. Loslassen ist ein Prozess voller Tiefe mit vielen verborgenen Winkeln, die es zu erforschen gilt.

Warum sollen wir loslassen?

Bevor wir überhaupt loslassen, sollten wir uns fragen: Warum?

Natürlich könnten wir uns auch einfach an allem festklammern – an alten Mustern, Ängsten, belastenden Gedanken oder vergangenen Erfahrungen. Aber ist das wirklich das Leben, das du führen möchtest?

Wie viel Raum bleibt dann für Veränderung, für Neues, für Entdeckungen und Wachstum? Eher wenig. Stattdessen regiert die Angst – Angst vor Verlust, Angst vor Fehlern, Angst, dass es nie mehr so gut wird wie früher.

Letztendlich geht es um eine bewusste Entscheidung:
👉 Angst oder Liebe?

Loslassen bedeutet Mut, Vertrauen und Abenteuerlust. Es bedeutet, Fehler zu machen, Verluste zu erleben – aber auch Klarheit zu gewinnen und inneren Frieden zu finden.

Die Weisheit des Yoga: Loslassen bringt innere Ruhe

Eine der bekanntesten Lehren aus Patanjalis Yoga-Sutras lautet:

„Yoga citta vritti nirodhah“

 „Yoga ist das Zur-Ruhe-Bringen der Bewegungen des Geistes.“

Loslassen hilft uns, zu unserem wahren Selbst zurückzukehren. Stress, Sorgen und Emotionen wirbeln unsere Gedanken auf und bringen unser inneres Gleichgewicht ins Wanken. In diesem inneren Chaos verlieren wir die Klarheit – so wie aufgewühltes Wasser den Grund eines Sees verbirgt. Erst wenn sich die Wellen glätten, können wir wieder klar sehen.

Loslassen ist ein Übungsweg

Natürlich ist Loslassen alles andere als einfach. Wir haften an Gedanken, Erwartungen und Erlebnissen – und dann sind da noch die alten Geschichten aus der Kindheit, wiederkehrende Konflikte, Stress in der Arbeit, Zukunftsängste, Krankheiten oder die tägliche Flut an Nachrichten.

Doch Loslassen kann man lernen – Schritt für Schritt. Vom Kleinen zum Großen, von oberflächlichen Themen bis hin zu tief verwurzelten Überzeugungen.

➡ Erster Schritt: Bewusst hinschauen, beobachten und erkennen

Tools:
✅ Journaling
✅ Meditation (z.B. meditatives Gehen)
✅ Asanas mit Fokus nach innen (z. B. Balasana, Paschimottanasana)

➡ Zweiter Schritt: Lockerheit und Leichtigkeit in den Prozess bringen

Tools:
✅ Intuitive Bewegungen: Schütteln, Kreisen – um starre Körperregionen zu lockern und Blockaden zu lösen
✅ Fließende Asanas & Drehungen (z. B. Drehsitz, Katze-Kuh-Balasana-Flow, Sufi-Kreise)

➡ Dritter Schritt: Vertrauen entwickeln

Sich fragen: Was kann ich aus dieser Situation lernen? Was zeigt sich mir?

Tools:
✅ Meditation
✅ Pranayama mit Fokus auf verlängerter Ausatmung
✅ Asanas (z. B. Kobra dynamisch, Savasana)

💫 Intention zum Loslassen

„Ich lasse los, was mir nicht mehr dient, und öffne mich für das Neue.“

Eine klare Intention kann dich unterstützen – wiederhole das Mantra immer wieder, besonders während deiner Praxis (z. B. nach einem Flow in Tadasana).

💫 Mantra zur Unterstützung

„Om Gam Ganapataye Namaha“

🔹 Bedeutung: Bitte um das Entfernen von Hindernissen – innerlich wie äußerlich. Bitte um den Segen für einen Neuanfang.

Lass dich von diesem kraftvollen Sanskrit-Mantra und den Schwingungen der traditionellen Silben begleiten.

Eine schöne, rhythmische Version von Edo & Jo:

Oder von Vidura Barrios eine klassische, meditative Variante:

 

Loslassen heißt, dem Leben zu vertrauen

Loslassen bedeutet nicht, alles aufzugeben – sondern sich für das Leben zu öffnen. Es ist eine bewusste Entscheidung für Freiheit, für Leichtigkeit und für inneren Frieden.

Loslassen heißt: Raum für Neues schaffen.
Loslassen heißt: Sich selbst und das Leben annehmen.
Loslassen heißt: Vertrauen.

Atme aus – und lasse los.

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